Künstliche Beschränkungen bei Oszilloskopen

Künstliche Beschränkungen hat es beim Oszilloskop und ähnlichen Messgeräten schon länger gegeben. Früher waren es oft nur Zusatzfunktionen, z.B. Dekoder für diverse serielle Busse, die schon in jedem Gerät dabei waren, aber erst mit der Eingabe von einem kaufbaren Code freigeschalten wurden. Mittlerweile gibt es aber auch von den alteingesessenen Herstellern im unteren Preisbereich solche Geräte, wo wie bei Rigol-Oszilloskop die Analogbandbreite künstlich beschränkt wird.
Der billigste Spektrumanalysator von R+S gibt im Grundmodell bis 1GHz, dann zwei Upgradeoptionen für 2GHz und 3GHz. Der Grund ist wohl auch, dass man traditionell sehr viele fein abgestufte Geräte hatte, wobei aber früher wirklich viel Aufwand betrieben werden musste, welcher verschiedene Geräte oder austauschbare Hardware-Module rechtfertigte.

Wenn man heute dieses untere Segment mit unterschiedlichen Optionen befriedigen will, dann lohnt es sich einfach nicht, verschiedene (Hardware-)Versionen zu bauen: Schnelle OpAmps gibt es heute sehr billig und ob das analoge Frontend vom Oszilloskop jetzt bis 25MHz oder 100MHz geht ist preislich kaum ein Unterschied, da macht man nicht wegen ein paar Cent so einen Aufwand. Und der Rest ist auch Mainstream: Bei 1Gsps Abtastrate sind heute keine krassen speziellen ASICs der Oszilloskophersteller drin, das ist absolute Massenware.

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